Ein sowohl brillantes als auch sehr bekanntes Bild in den indischen Lehren ist «Indras Netz», die Verbundenheit alles Seienden. Es stellt das Universum als ein Netz von unendlichen Dimensionen dar. Ein geknüpftes Netz und jeder Knoten darin sei ein in viele Facetten geschliffenes Juwel. Wenn nun in einem Juwel eine Bewegung stattfindet, spiegeln alle anderen Juwelen diese Bewegung wider, werden von der Bewegung, die sie aufgenommen haben, verändert, und ihr verändertes Sein wird wiederum von allen anderen Juwelen gespiegelt. Jeder Mensch, jedes Tier, jede Pflanze und jedes Mineral ist ein solches Juwel.
Wenn wir andere anschauen, sehen wir auch uns selbst; wenn wir in uns hineinschauen, entdecken wir alle Wesen und alle Dinge des Universums. Jedes Ereignis, jedes Wesen, jede Geisteshaltung, jede erlebte Erfahrung – alles wird aus einem Netz der gegenseitigen Verbindungen geboren. Eine enorme Mannigfaltigkeit an Ursachen trifft unaufhörlich aufeinander, um das, was wir als die «eigene Person» bezeichnen, das, was wir Leben nennen, hervorzubringen. In der Gesamtheit aller Erscheinungen gibt es nichts und niemanden, weder Mensch noch Ding, das getrennt und abseits steht.
Jemand der sich beständig in diesem Einheitsbewusstsein befindet, wird ganz natürlich niemandem schaden, weil er erkennt eins mit allem zu sein. Um zu diesem hohen Bewusstsein zu gelangen, versuchen wir so zu leben, dass wir nicht in Konflikt mit unserer Umwelt sind, also respektvoll und einsichtig zu sein gegenüber allem welchem wir begegnen. Dieses Bewusstsein auszudrücken ist entscheidend, um in Harmonie mit dem zu kommen was uns umgibt, d.h. andere Menschen und Lebewesen in Gedanken, Wort und Tat nicht zu verletzen.
Dies ist ein Schlüssel zu einem friedlichen Miteinander in der Gesellschaft.
„Wenn man im Nichtverletzen begründet ist, wird auch die Umgebung friedlich.“
Om Shanti Shanti Shanti
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